VDKL - Generalversammlung 2004
Protokoll
über die Generalversammlung des
Vereins der Kameltreiber Legau n.n.e.V.
Am Karfreitag, dem 9.4.2004 im Bauerntanz zu Memmingen
Indem, dass in diesem Jahr die
Generalversammlung erstmals in der Stadt Memmingen abgehalten werden sollte und
die Anreise zum Wirtshaus Bauerntanz sich für die meisten Kameltreiber als etwas
ungewohnt bzw. zeitlich schwer abschätzbar gestaltete, verzögerte sich
der offizielle Beginn der Versammlung auf 16:30 Uhr. Erschwerend kam die
Tatsache hinzu, dass diesmal einige Treiber leider nicht an der Versammlung
teilnehmen konnten: Einige befanden sich noch auf Skitourenwoche (z.B Alban,
Petrus und Hawi), der Veterinär war, wie er mehreren Kameltreibern glaubhaft
versicherte, heuer letztmals zu dieser Zeit im Osterurlaub mit seinen Kindern,
der Sportwart weilte bedauerlicherweise am Hochfest der Kameltreiber in USA,
hatte sich aber fernmündlich für sein Fernbleiben entschuldigt und seinen
Bericht an den Streichler Willi gemailt; andere Mitglieder fehlten mehr oder
weniger entschuldigt einfach so und einer der treuesten und zuverlässigsten
Kameltreiber, unser allseits beliebter Zeugwart Schnuffan, war am 9. Januar
leider viel zu früh verstorben.
Dieses unfassbar traurige Ereignis würdigte die Versammlung zu Beginn mit einer
Schweigeminute zu Ehren unseres Mitgliedes Christoph.
Nachdem alle Teilnehmer wieder Platz genommen hatten, fuhr der 1. Präsident in
der Tagesordnung fort und begrüßte als weitest angereiste Kameltreiber diesmal
Gonzo (580 km) und als doch wieder knappen Spitzenreiter in dieser interessanten
Wertung unseren Tom, der eine Anreise von 600 km vorweisen konnte.
Die vom Schriftführer Hassan vorgeschlagene Tagesordnung wurde in allen Punkten
von der Versammlung genehmigt und der nächste Punkt Präsidentenfreibier
führte gleich zu einer noch niemals dagewesenen Neuerung: Indem, dass heuer die
Zahl der Anwesenden nicht nennenswert über der der üblicherweise gesponserten
Maßen lag, wurde vom Präsidenten beschlossen, jedem anwesenden Mitglied zunächst
eine eigene Halbe Bock vorzusetzen.
Die Protokollverlesung durch Schriftführer Hassan fand wieder einmal die
uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Versammlung.
Während der ersten Pinkelpause um 16:52 Uhr wurde die Kasse in
rekordverdächtigen allerdings handgestoppten 6 Minuten 58 ein Drittel Sekunden
von unserem hauptamtlichen Kassenprüfer Alfons Schneider auf Richtigkeit
überprüft und für korrekt befunden.
Um 17:15 Uhr war die Protokollverlesung beendet und der Punkt
4:Berichte der Spartenwarte konnte beginnen.
Auch diesmal eröffnete trotz veränderter Sitzordnung wie immer der Kassier
diesen Tagesordnungspunkt.
Als nennenswerte Ausgaben seien zu verzeichnen gewesen: ca. 12 € für
Internetkosten, 500 € als Spende für den Freibadverein und ca. 100 € für den
Grabkranz unseres verstorbenen Mitglieds Christoph Mayr. Dies ergebe laut
Kassier eine Summe von ca. 650 €. Dem gegenüber stünden Einnahmen von 24 € aus
sogenannten Doppelt-Retour-Lastschriften und 361 € aus aktuellen
Mitgliedsbeiträgen.
Während dieser detaillierten Ausführungen hatte Diskussionsleiter Tom Mitleid
mit dem diensthabenden Schriftführer Gonzo, dessen Kuli aufgrund der schier
unüberschaubaren Zahlenspiele des Kassiers heißzulaufen drohte und machte den
Protokollführer darauf aufmerksam, dass er diese Zahlen nicht mitschreiben
müsse, weil doch der Kassenbericht immer in schriftlicher Form als Anlage dem
Protokoll zugefügt würde. Daraufhin machte sich leichte Frustration beim 2.
Schriftführer Gonzo breit, was in seinem folgenden Ausspruch deutlich wurde: „I
ka eh aufschreiba, was i will – was dann im Protokoll erscheint, isch em Hasso
sei Sach!“
Anmerkung des Verfassers: Mit dieser Verdächtigung hat der stellvertretende
Schriftführer nur bedingt recht.
Der aktuelle Vermögensstand belaufe sich aufgrund der Tatsache, dass die im
letzten Jahr beschlossene Spendenüberweisung an Schwester Herta schlicht und
einfach vergessen worden war, auf stattliche 1.300€ Guthaben.
Als Hauptsorgenkind unter der Rubrik säumige Treiber musste diesmal Dr Jupp aus
Köln genannt werden, der sich noch mit ca. 50 € in Zahlungsrückstand befinde. Um
diesem Missstand zu begegnen, wird vorgeschlagen, den Delinquenten mit Hilfe
eines Fahndungsplakates, das evtl. auch im Internet veröffentlicht werden
sollte, an seine Schulden zu erinnern.
Fonze gibt einen kleinen Einblick in seine heimische Lindenberger
Wirtschaftskultur und pfeift der Bedienung Karin, wie er es anscheinend bei
seiner eigenen Frau gewohnt ist.
Während der 2. Pinkelpause um 17.30 Uhr fragt Mitglied Udo an, ob an eine
Neu- oder Nachbestellung von Kamel-T-Shirts gedacht sei. Diese Anfrage konnte
von keinem anwesenden Mitglied erschöpfend beantwortet werden, da unser dafür
kompetenter Textilwart Hans-Willi nicht zugegen weilte.
Der Leiter der Nordischen Kameltreiberei Tom zeigte sich zu Anfang seiner
Rede hocherfreut, wieder einmal in seiner zweiten Heimat sein zu dürfen, musste
aber bekennen, dass aus dem Norden nichts Neues zu berichten sei. Passend zu
seiner nordländischen Korrektheit, die durchaus auch von den meisten
südländischen Kameltreibern als äußerst angenehm empfunden wird, beklagte Tom
das Fehlen so vieler Kameltreiber auf der diesjährigen Versammlung.
Gonzo nahm mit seiner Ausssage : „I hau ja au mei Beziehung auf’s Spiel g’setzt,
um her zum komma!“ den Ausreden einiger Treiber den Wüstenwind aus den Segeln.
Allerdings gab Präsident Kadi relativierend zu bedenken: „Des isch ja au it dei
erste Beziehung!“
Kurze Rede – Langer Sinn: Tom versucht die Philosophie der Kameltreiberei
weiterhin im Norden zu etablieren und zahlt 2 Maß, zumal bei seiner Schwester
sich mittlerweile Nachwuchs eingestellt häbe.
Diese beiläufig eingeflochtene Nachricht versetzte die gesamte Versammlung in
eine derartige Hochstimmung, dass sie spontan die Hymne der Nordischen
Kameltreiberei intonisierte.
Kamelhöckerstreichler Willi erläuterte als nächster Spartenwart, dass
seine Streichleraktivitäten im Verein zur Zeit nicht sehr gefragt seien.
Deshalb habe er ,um gut im Training zu bleiben , seine ganze Streichelenergie am
heimischen Busen wirken lassen.
Schriftführer Hassan lobte diese solide Grundeinstellung eines
verantwortungsvollen Vorstandskollegen, gab aber zu bedenken, dass derjenige,
der sich ernsthaft mit dem zufrieden gibt, was er hat, kein wahrer Kameltreiber
sein könne.
Während des allgemeinen Beifalls für diese Feststellung betrat Astrid um 17:55
Uhr den Raum und die Begeisterung der anwesenden erfuhr noch eine nicht mehr
für möglich gehaltene Steigerung, als diese eine sogenannte
Camel-Trophy-Shopping-Tour-Handtasche als Mitbringsel für die nicht anwesende
Frauenbeauftragte mit Handtaschen-Tick zur Begutachtung vorlegen konnte.
Kameltankwart Johann regte an, alle auffindbaren Lagerbestände dieser als Kamele
verkleideten Handtaschen aufzukaufen, weil sie ihm einfach genial erschienen und
vom Streichler als weich und anschmiegsam bezeichnet worden waren.
Kurzerhand wurden von der Versammlung 30 Exemplare der Camel-Höcker-Handbags mit
2 Reißverschüssen bei Tom geordert; Woher er sie bekomme und womit er sie
vorfinanziere sei sein eigenes Problem.
Jedenfalls hätten die heute anwesenden Treiber bei überdimensionaler Nachfrage
ein gewisses Vorkaufsrecht.
Mitglied Udi freut sich erstens darüber, dass auch er zu Wort kommt und 2
Maß Bock zahlen darf und zweitens über die Organisation eines Fahrdienstes , von
dem er hoffentlich auch profitieren könne. Sollte ihm die Abfahrt des letzten
Taxis Richtung Süden aus irgendeinem Grunde zu entgehen drohen, sollen die
anderen potentiellen Mitfahrer nichts unversucht lassen, ihn unmissverständlich
von dieser Tatsache zu überzeugen und ihn mit in die Karrosse zu zerren.
Diskussionsleiter Tom macht den Zwischenvorschlag, nun die zweite Halbe
des Präsidentenfreibiers zu ordern.
G’stanzlwart Franzl, der just in diesem Moment eh mit seinem Vortrag an der
Reihe gewesen wäre, überblickt die Situation am schnellsten und stockt die
überzähligen Böcke auf seine Kosten auf. Zu weiteren Äußerungen sei er
allerdings erst bereit, „wenn der Fonz endlich sei Mei hoit“. Als dieser
Umstand dann endlich doch einmal eingetreten war, gab der G’stanzlwart tief
bewegt bekannt, dass er heuer wegen des Todes unseres Freundes Schnuffan auf die
Präsentation eines G’stanzls verzichten werde. Nach einer kurzen
Überlegungsphase konnte er jedoch davon überzeugt werden, dass Schnuffi sich
aber über ein paar passende Strophen durchaus auch im Jenseits freuen würde. So
improvisierte Franzl in gewohnt spontaner Manier einige Super-G’stanzl, an denen
nicht nur der verstorbene Zeugwart seine helle Freude gehabt haben dürfte.
2. Schriftführer Gonzo leidet nach eigenen Worten nach wie vor unter der
Vorarbeit des 1. SF bezüglich der Anfertigung des Versammlungsprotokolls und
fühlt sich zu höheren Aufgaben berufen. Da er seinen Wohn- und Arbeitssitz nun
bereits seit geraumer Zeit im Österreichischen Ausland liegen habe, strebe er
nun den Posten eines Auslandsbeauftragten für EU-Angelegenheiten im Verein an.
Immerhin sei selbst in Österreich eine Wasserspülung in den Toiletten bereits
Standard. Selbst Internetanschlüsse seien schon gelegentlich anzutreffen.
Außerdem kündigte er an, bei nächster Gelegenheit seine derzeitige
Lebensabschnittsgefährtin den übrigen Kameltreibern zu präsentieren. Diese
Androhung nahm er allerdings nach massivem Protest der
Generalversammlung schleunigst wieder zurück.
Kassenprüfer Fonz schwärmt von einem Ausflug nach Südtirol, bei dem
unbedingt auch ein Abstecher ins Wiener Rotlichtmilieu eingebaut werden müsse.
Er stelle sich für die Organisation einer solchen Vereinsreise zur Verfügung,
wenn er endlich (und sei es als Reisewart) Zugang zum elitären Kreis der
Vorstandschaft finden könne.
Das normale Mitglied Wolfgang Roglmeier stellte fest, dass sich seine
100%-ige Fehlquote beim Freitäglichen Kamelstammtisch im Gromerhof im
vergangenen Jahr zumindest nicht noch erhöht habe und gelobte wie immer
Besserung in dieser Hinsicht. Angedacht wurde die Bildung einer Fahrgemeinschaft
mit den am weitest entfernten Treibern Gonzo und Tom, damit auch sie wenigstens
von Zeit zu Zeit in den Genuss dieses Highlights kommen könnten.
Tankwart Josef beginnt seine Rede mit „Ja noo..“ , zahlt für diesen
Fauxpas freiwillig 2 Maß und zeigt sich ernsthaft besorgt um das Wohlergehen
derjenigen Kameltreiber, die nicht regelmäßig am Freitag betankt werden können .
Denn , so seine Begründung, der Reservetank selbst eines Kamels ist nicht
unerschöpflich und muss gelegentlich wieder gefüllt werden.
Nun wurde die Tagesordnung kurzfristig geändert, denn die Kässpatzen und der
Salat rückten an und warteten darauf, verspeist zu werden. Nach einem großen Lob
an die Küche eröffnete Kadi Schneider die Versammlung frisch gestärkt auf ein
Neues.
Dem Schriftführer fällt zu diesem Zeitpunkt auf, dass Tom weder einen Stift in
der Hand noch ein Blatt Papier vor sich liegen hat. Aus der Kombination dieser
beiden Tatsachen schloss er, dass heute wohl keine Strafen verhängt werden. –
Ein Irrtum, den er zu einem nicht allzu fernen Zeitpunkt am eigenen Leibe noch
deutlich zu spüren bekommen sollte.
Für Punkt 19:12 Uhr war dann die Verlesung des Sportwartberichts, der der
Versammlung aus dem abgelegenen Amerika zugemailt worden war, vorgesehen.
Referent Kadi konnte jedoch wegen des bereits beträchtlichen Dunstes im
Konferenzraum das ihm vorliegende Manuskript nur schemenhaft erkennen und hüpfte
kurzerhand wie eine Gazelle aus einem Fenster hinaus in die angrenzende
Furtgasse, von wo aus er uns die Botschaft unseres Sportwartes Woiza
hereinträllerte. Da nun aber die Akustik etwas zu wünschen übrig ließ, wurde dem
Redner ein Mikrofon gereicht, so dass alle interessierten den Inhalt des
Berichts bestens verstehen konnten.
Das Hauptanliegen des Sportwartes war wieder einmal ein eher politisches. Er
ergriff unmissverständlich Partei für die Schihütten (Schiiten), die nach wie
vor von den Amerikanern bombardiert würden, obwohl sie Mr. Bush doch gar nichts
Böses angetan hätten. Die Amis hätten zwar keine Kamele, aber dafür Rindviecher
in allen Schattierungen (braun, g’scheackat, weiß, gelb, usw.)
Der Bericht des ebenfalls verhinderten Jochan wurde wieder ohne Mikrofon
und direkt im Versammlungssaal von Schriftführer Hassan verlesen. Jochan grüßte
alle Kameliter aus dem schönen Saulgau in Oberschwaben, wo er sich gegenwärtig
bemühe, sein lädiertes Knie wieder auf Vorder- bzw. Hintermann zu bringen um
wenigstens den nächsten Kamel-Ehrenfreitag wieder würdig begehen zu können.
Punkt 5: Bericht des Präsidenten:
Wie den etwas enttäuscht wirkenden Worten des Präsidenten zu
entnehmen war, seien die Unternehmungen der Kameltreiber im letzten Jahr relativ
schwach ausgefallen. Eine rühmliche Ausnahme stellten allerdings diverse Umzüge
seinerseits dar, bei denen ihm die Vereinsmitglieder dankenswerterweise
zahlreich mit Rat und Tat zur Seite gestanden hätten. Als Anerkennung plane er
ein Fest, bei dem u.a. auch Fisch der Firma Roglmeier gereicht werden solle.
Um 19:26 Uhr betritt Wiguel alias Wameru das Tagungslokal und bringt den
Präsidenten mit seiner Frage: „Wo Isch d’Pam?“ auf die glorreiche Idee,
selbige auf dem Händi in der Schweiz anzutelefonieren.
Die beiden Gesprächspartner führten eine rege Konversation, die durch diverse
Zwischenrufe
und -gesänge bereichert wurde.
Zusammenfassend kann der Inhalt des Gesprächs wie folgt dargestellt werden:
Der Busen der Pam wird wieder gestreichelt und wird, wenn auch langsam, wieder
wachsen. Denn das Motto unseres Streichlers Willi , das da heißt:
„Männerfinger ist der beste Busendünger“ gilt ganz besonders auch für die
Kombination eines Schwyzerischen Fingers mit einem Allgäuer Busen. Sollte
allerdings bis zur nächsten Versammlung keine messbare Vergrößerung eingetreten
sein, so behalte sich die Vorstandschaft vor, unverzüglich wieder unsere
vereinseigenen Streichler auf die Höcker der Pam anzusetzen.
Für weiteren Diskussionsstoff sorgte der 2. Zuchtwart und Einreiter Herrmann,
der zum einen wieder einmal durch Abwesenheit glänzte und zum anderen wohl auch
noch heimlich geheiratet häbe. Von der Verhängung einer Disziplinarmaßnahme
wurde jedoch Abstand genommen, da das 2. Vergehen (Hochzeit an sich) schon
Strafe genug darstelle.
Um 19:45 Uhr schloss sich eine 10-minütige Pinkelpause an, sodass pünktlich um
19:55 Uhr der Punkt 6 der Tagesordnung: Neuwahlen der Vorstandschaft
(außer 1. ZW und Einreiter) in Angriff genommen werden konnte.
Die vier einzigen anwesenden „normalen Mitglieder“ Wolfgang, Fonz , Udo und
Astrid entlasteten die gesamte Vorstandschaft einstimmig und nominierten Herrn
Wolfgang Roglmeier zum Wahlleiter, der als Antrittsrede zum Besten gab, zu
dieser Zeremonie lieber eine Flasche Wein zu saufen, da ihm der Woiza it
schmeckt und der Bock einfach zu schwach sei.
Die Neuwahlen sollten per Akklamation aber dafür mit Mikrofon durchgeführt
werden.
Hier in Auszügen einige wichtige Wahlergebnisse:
Zum G’stanzlwart wird einstimmig wiedergewählt Franzl.
Erster Vorsitzender ist und bleibt einstimmig Kardan.
Ebenso deutlich setzt sich Alban obwohl er nicht anwesend ist (Hört,Hört!!!) als
2. Vorsitzender durch.
Kassier Matthias, sowie Erster Schriftführer und Dompteur Hassan werden
ebenfalls einstimmig wiedergewählt.
Bei einer Enthaltung wird der bisherige Vereinswirt B. Stumpp vom Verein
ausgeschlossen (Eine Begründung für diesen sehr harten Schritt ist dem
Manuskript nicht zu entnehmen) (Anmerkung Kassier: Meiner Mitschrift, die sich
nur auf Finanzthemen bezieht ist explizit zu entnehmen, dass B. Stumpp nicht
ausgeschlossen wird!).
Auch das Tankwartteam wird in seiner bisherigen Aufstellung eindrucksvoll
bestätigt:
Erster TW ist Johann und 2. TW und Büttenredner in Personalunion ist Äppl.
Veterinär Rudan wird überzeugend in seinem Amt bestätigt.
Ebenso der 2. Schriftführer und Infowart Gonzo, der allerdings beim ersten SF
für helle Aufregung dadurch gesorgt hatte, dass er sich selbst seine eigene
Stimme verweigert hatte.
Diese eine einzige Gegenstimme bei der Wahl seines Stellvertreters hat Hassan
emotional dermaßen erregt, dass die Versammlung sich gezwungen sah, dem
Delinquenten eine Zwangsjacke anzulegen. Dass in dieser beengten
Ausnahmesituation ein Mitschreiben des weiteren Versammlungsverlaufs für den
Gefesselten unmöglich war, wird jedem Normalkameltreiber nördlich und südlich
des Äquators einigermaßen einleuchten. Schon allein deshalb sei an dieser Stelle
dem 2. SF ganz besonders für seine Arbeit gedankt, denn ohne das Vertrauen der
gesamten Kameltreiberei auf Gonzos schriftführerische Fähigkeiten hätte es die
Versammlung nie und nimmer riskieren können, den hauptamtlichen Protokollführer
derart Schachmatt zu setzen.
Weitere Wahlergebnisse aus den verschieden Sparten:
Vereinskünstler und Chronist Pusan wird mit 2 Gegenstimmen im Amt bestätigt.
Köln-Beauftragter Latuske wird abgesetzt.
Tom wird als Chef der Nordischen Kameltreiberei einstimmig und als
Diskussionsleiter mit einer gezwungenermaßen mündlichen!!! Gegenstimme
des Gefesselten wiedergewählt.
Im Zuge der Diskussion, ob der Posten des Kamel-Steinwartes unbedingt besetzt
werden müsse, plädierte u. a. Hassan für ein uneingeschränktes JA, da sonst in
der kleinsten Krisensituation das totale Chaos auszubrechen drohe. Als warnendes
Beispiel führte er relativ gefasst seine eigene momentan immer noch prekäre Lage
an.
Die allgemeine Meinungslage innerhalb der Versammlung schlug daraufhin
dahingehend um, dass Wiguel sogar mit einer Doppelfunktion als Stein- und
Zeugwart sogar eher noch unterfordert sei, beherrsche er doch mit Fahrradfahren,
Schreiben und Kamele füttern mindestens drei für den Verein unerlässliche
Fähigkeiten nahezu in Perfektion.
Bevor nun in dieser kitzligen Situation ein Wahlergebnis herbeigeführt werden
sollte, gab Wameru seinen Rechenschaftsbericht über das vergangene Geschäftsjahr
ab:
Zunächst entschuldigt er sich glaubhaft für sein zu spätes Erscheinen, bedankt
sich für die Kässpatzen, hat dann jedoch schlechte Nachrichten: Es existiere
leider immer noch kein Kamel aus Stein, er habe allerdings auch immer noch keine
dringend benötigten Fotografien, die maßgeblich für die Anfertigung eines
solchen Exemplars nötig wären. Aufgrund dieser Nachlässigkeit stellt er sich
selbst als Inhaber dieses wichtigen Amtes in Frage. Da er aber ohne Mikrofon
spricht und gegen den Richtung Unendlich steigenden Promille-Pegel der
Versammlung quasi keinerlei Durchsetzungsvermögen besitzt, verpuffen seine Worte
wie das Röcheln eines durstigen Kamels in der unendlichen Weite der Sahara.
Folglich bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als die Ämter des Stein- und des
Zeugwarts zumindest auf kommissarischer Basis zu übernehmen.
Kameljäger Hugan wird bei einer Enthaltung im Amt bestätigt.
Auch Web-Wart Matthias nimmt seine Wiederwahl, wenn auch gezwungenermaßen,an.
Das bisherige Normalmitglied Udi darf getrost als Musterbeispiel für den
Werdegang eines einfachen Kameltreibers angeführt werden. Hat er es doch unter
der Parole „Vom Mitglied zum Präsidium“ zumindest geschafft, eine
lebhafte Diskussion über den Namen seines angestrebten Vorstandspostens zu
entfachen.
Schließlich wurde er zwar nicht zum Kamelrennbahn-Schneeschaufler gewählt, aber
immerhin einstimmig als Kamel-Trampelpfadwart in die Vorstandschaft berufen.
Eine besonders tragische Tatsache wurde am Ende des Tagesordnungspunktes
Neuwahlen der Vorstandschaft vom Wahlleiter Wolfgang festgestellt:
Indem, dass laut telefonischer Freigabe durch Bewährungshelferin Pam unser
langjährig gesperrter, aber allseits hochgeschätzter Herr Alfons Schneider heuer
erstmals für ein Amt in die Vorstandschaft wählbar gewesen wäre, dieser es aber
vorgezogen häbe, im Nebenzimmer seiner wahren Leidenschaft, der Laberei
nachzugehen, müsse sich der Betroffene halt für mindestens zwei weitere Jahre
als normales Mitglied zufrieden geben.
Zum Abschluss dieses Tagesordnungspunktes gratulierte der Wahlleiter Wolfi dem
Verein zu einer nach wie vor schlagkräftigen und beschlussfähigen
Vorstandstruppe und leitete gekonnt über zum
Punkt 7 der TO: Wünsche und Anträge
Dem ersten und dringendsten Wunsch des Ersten Schriftführers und
Dompteurs nach Befreiung aus seiner Zwangsjacke wurde prompt entsprochen.
Der zweite Wunsch eines unbekannten Treibers nach einem Striptease der Wirtin
auf dem Konferenztisch wurde dagegen abgelehnt.
Die Einrichtung eines Kameltreiber-Fischmarktes zur Aufbesserung der Kassenlage,
wie sie vom Finanzminister Matthias angeregt wurde, konnte vom zuständigen
Fischexperten nur zu absolut überteuerten Preisen befürwortet werden.
Präsident Kadi erwog die Durchführung einer Veranstaltung zugunsten eines
wohltätigen Zwecks, wie etwa einen Kameltreiberstand auf dem Legauer
Marktplatzfest.
Immernoch-Normalmitglied Alfons lädt die gesamte Kameltreiberei zum Käsfest am
letzten Augustwochenende nach Lindenberg ein. Er zahlt sowohl den Kleinbus für
Hin- und Rückfahrt, als auch die Übernachtung in der Hutstadt.
Mit diesen freudigen Aussichten wurde der offizielle Teil der Versammlung um
21:57 Uhr beendet und es folgte Punkt 8 der Tagesordnung: Gemütliches
Beisammensein, während dessen unter anderem das vorher erwähnte
Handtaschenkamel für 17 Euro an Herrn Franz Kreil versteigert wurde.
Für die Vollständigkeit und Richtigkeit des Protokolls bürgt trotz seiner
zeitweiligen Gefangennahme der Schriftführer Hassan in Zusammenarbeit mit seinem
Stellvertreter Gonzo. |