VDKL - Generalversammlung 2004

Protokoll über die Generalversammlung des
Vereins der Kameltreiber Legau n.n.e.V.
Am Karfreitag, dem 9.4.2004 im Bauerntanz zu Memmingen

Indem, dass in diesem Jahr die Generalversammlung erstmals in der Stadt Memmingen abgehalten werden sollte  und die Anreise zum Wirtshaus Bauerntanz sich für die meisten Kameltreiber als etwas ungewohnt bzw. zeitlich schwer abschätzbar gestaltete, verzögerte sich der offizielle Beginn der Versammlung auf 16:30 Uhr. Erschwerend kam die Tatsache hinzu, dass diesmal einige Treiber leider nicht an der Versammlung teilnehmen konnten: Einige befanden sich noch auf  Skitourenwoche (z.B Alban, Petrus und Hawi), der Veterinär war, wie er mehreren Kameltreibern glaubhaft versicherte, heuer letztmals zu dieser Zeit im Osterurlaub mit seinen  Kindern, der Sportwart weilte bedauerlicherweise am Hochfest der Kameltreiber in USA, hatte sich aber fernmündlich für sein Fernbleiben entschuldigt und seinen Bericht an den Streichler Willi gemailt; andere Mitglieder fehlten mehr oder weniger entschuldigt einfach so und einer der treuesten und zuverlässigsten Kameltreiber, unser allseits beliebter Zeugwart Schnuffan, war am 9. Januar leider viel zu früh verstorben.
Dieses unfassbar traurige Ereignis würdigte die Versammlung zu Beginn mit einer Schweigeminute zu Ehren unseres Mitgliedes Christoph.

Nachdem alle Teilnehmer  wieder Platz genommen hatten, fuhr der 1. Präsident in der Tagesordnung fort und begrüßte als weitest angereiste Kameltreiber diesmal Gonzo (580 km) und als doch wieder knappen Spitzenreiter in dieser interessanten Wertung unseren Tom, der eine Anreise von 600 km vorweisen konnte.
Die vom Schriftführer Hassan vorgeschlagene Tagesordnung wurde in allen Punkten von der Versammlung genehmigt und der nächste Punkt Präsidentenfreibier führte gleich zu einer noch niemals dagewesenen Neuerung: Indem, dass heuer die Zahl der Anwesenden nicht nennenswert über der der üblicherweise gesponserten Maßen lag, wurde vom Präsidenten beschlossen, jedem anwesenden Mitglied zunächst eine eigene Halbe Bock vorzusetzen.

Die Protokollverlesung durch Schriftführer Hassan fand wieder einmal die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Versammlung.
Während der ersten Pinkelpause um 16:52 Uhr wurde die Kasse in rekordverdächtigen allerdings handgestoppten 6 Minuten 58 ein Drittel Sekunden von unserem hauptamtlichen Kassenprüfer Alfons Schneider auf Richtigkeit überprüft und für korrekt befunden.
Um 17:15 Uhr war die Protokollverlesung beendet und der Punkt 4:Berichte der Spartenwarte konnte beginnen.
Auch diesmal eröffnete trotz veränderter Sitzordnung wie immer der Kassier diesen Tagesordnungspunkt.
Als nennenswerte Ausgaben seien zu verzeichnen gewesen: ca. 12 € für Internetkosten, 500 € als Spende für den Freibadverein und ca. 100 € für den Grabkranz unseres verstorbenen Mitglieds Christoph Mayr. Dies ergebe laut Kassier eine Summe von ca. 650 €. Dem gegenüber stünden Einnahmen von 24 € aus sogenannten Doppelt-Retour-Lastschriften und 361 € aus aktuellen Mitgliedsbeiträgen.
Während dieser detaillierten Ausführungen hatte Diskussionsleiter Tom Mitleid mit dem diensthabenden Schriftführer Gonzo, dessen Kuli aufgrund der schier unüberschaubaren Zahlenspiele des Kassiers heißzulaufen drohte und machte den Protokollführer darauf aufmerksam, dass er diese Zahlen nicht mitschreiben müsse, weil doch der Kassenbericht immer in schriftlicher Form als Anlage dem Protokoll zugefügt würde. Daraufhin machte sich leichte Frustration beim 2. Schriftführer Gonzo breit, was in seinem folgenden Ausspruch deutlich wurde: „I ka eh aufschreiba, was i will – was dann im Protokoll erscheint, isch em Hasso sei Sach!“
Anmerkung des Verfassers: Mit dieser Verdächtigung hat der stellvertretende Schriftführer nur bedingt recht.
Der aktuelle Vermögensstand belaufe sich aufgrund der Tatsache, dass die im letzten Jahr beschlossene Spendenüberweisung an Schwester Herta schlicht und einfach vergessen worden war, auf stattliche 1.300€ Guthaben.
Als Hauptsorgenkind unter der Rubrik säumige Treiber musste diesmal Dr Jupp aus Köln genannt werden, der sich noch mit ca. 50 € in Zahlungsrückstand befinde. Um diesem Missstand zu begegnen, wird vorgeschlagen, den Delinquenten mit Hilfe eines Fahndungsplakates, das evtl. auch im Internet veröffentlicht werden sollte, an seine Schulden zu erinnern.
Fonze gibt einen kleinen Einblick in seine heimische Lindenberger Wirtschaftskultur und pfeift der Bedienung Karin, wie er es anscheinend bei seiner eigenen Frau gewohnt ist.
Während der 2. Pinkelpause um 17.30 Uhr fragt Mitglied Udo an, ob an eine Neu- oder Nachbestellung von Kamel-T-Shirts gedacht sei. Diese Anfrage konnte von keinem anwesenden Mitglied erschöpfend beantwortet werden, da unser dafür kompetenter Textilwart Hans-Willi nicht zugegen weilte.

Der Leiter der Nordischen Kameltreiberei Tom
zeigte sich zu Anfang seiner Rede hocherfreut, wieder einmal in seiner zweiten Heimat sein zu dürfen, musste aber bekennen, dass aus dem Norden nichts Neues zu berichten sei. Passend zu seiner nordländischen  Korrektheit, die durchaus auch von den meisten südländischen Kameltreibern als äußerst angenehm empfunden wird, beklagte Tom das Fehlen so vieler Kameltreiber auf der diesjährigen Versammlung.
Gonzo nahm mit seiner Ausssage : „I hau ja au mei Beziehung auf’s Spiel g’setzt, um her zum komma!“ den Ausreden einiger Treiber den Wüstenwind aus den Segeln.
Allerdings gab Präsident Kadi relativierend zu bedenken: „Des isch ja au it dei erste Beziehung!“
Kurze Rede – Langer Sinn: Tom versucht die Philosophie der Kameltreiberei weiterhin im Norden zu etablieren und zahlt 2 Maß, zumal bei seiner Schwester sich mittlerweile Nachwuchs eingestellt häbe.
Diese beiläufig eingeflochtene Nachricht versetzte die gesamte Versammlung in eine derartige Hochstimmung, dass sie spontan die Hymne der Nordischen Kameltreiberei intonisierte.

Kamelhöckerstreichler Willi
erläuterte als nächster Spartenwart, dass seine Streichleraktivitäten im Verein   zur Zeit nicht sehr gefragt seien. Deshalb habe er ,um gut im Training zu bleiben , seine ganze Streichelenergie am heimischen Busen wirken lassen.
Schriftführer Hassan lobte diese solide Grundeinstellung eines verantwortungsvollen Vorstandskollegen, gab aber zu bedenken, dass derjenige, der sich ernsthaft mit dem zufrieden gibt, was er hat, kein wahrer Kameltreiber sein könne.
Während des allgemeinen Beifalls für diese Feststellung betrat Astrid um 17:55 Uhr den Raum und die Begeisterung der anwesenden erfuhr noch eine nicht  mehr für möglich gehaltene Steigerung, als diese eine sogenannte Camel-Trophy-Shopping-Tour-Handtasche als Mitbringsel für die nicht anwesende Frauenbeauftragte mit Handtaschen-Tick zur Begutachtung vorlegen konnte.
Kameltankwart Johann regte an, alle auffindbaren Lagerbestände dieser als Kamele verkleideten Handtaschen aufzukaufen, weil sie ihm einfach genial erschienen und vom Streichler als weich und anschmiegsam bezeichnet worden waren.
Kurzerhand wurden von der Versammlung 30 Exemplare der Camel-Höcker-Handbags mit 2 Reißverschüssen bei Tom geordert; Woher er sie bekomme und womit er sie vorfinanziere sei sein eigenes Problem.
Jedenfalls hätten die heute anwesenden  Treiber bei überdimensionaler Nachfrage ein gewisses Vorkaufsrecht.

Mitglied Udi
freut sich erstens darüber, dass auch er zu Wort kommt und 2 Maß Bock zahlen darf und zweitens über die Organisation eines Fahrdienstes , von dem er hoffentlich auch profitieren könne. Sollte ihm die Abfahrt des letzten Taxis Richtung Süden aus irgendeinem Grunde zu entgehen drohen, sollen die anderen potentiellen Mitfahrer nichts unversucht lassen, ihn unmissverständlich von dieser Tatsache zu überzeugen und ihn mit in die Karrosse zu zerren.

Diskussionsleiter Tom macht den Zwischenvorschlag, nun die zweite Halbe des Präsidentenfreibiers zu ordern.
G’stanzlwart Franzl
, der just in diesem Moment eh mit seinem Vortrag an der Reihe gewesen wäre, überblickt die Situation am schnellsten und stockt die überzähligen Böcke auf seine Kosten auf. Zu weiteren Äußerungen sei er allerdings erst bereit, „wenn der Fonz endlich sei Mei hoit“.  Als dieser Umstand dann endlich doch einmal eingetreten war, gab der G’stanzlwart tief bewegt bekannt, dass er heuer wegen des Todes unseres Freundes Schnuffan auf die Präsentation eines G’stanzls verzichten werde. Nach einer kurzen Überlegungsphase konnte er jedoch davon überzeugt werden, dass Schnuffi sich aber über ein paar passende Strophen durchaus auch im Jenseits freuen würde. So improvisierte Franzl in gewohnt spontaner Manier einige Super-G’stanzl, an denen nicht nur der verstorbene Zeugwart seine helle Freude gehabt haben dürfte.

2. Schriftführer Gonzo
leidet nach eigenen Worten nach wie vor unter der Vorarbeit des 1. SF bezüglich der Anfertigung des Versammlungsprotokolls und fühlt sich zu höheren Aufgaben berufen. Da er seinen Wohn- und Arbeitssitz nun bereits seit geraumer Zeit im Österreichischen Ausland liegen habe, strebe er nun den Posten eines Auslandsbeauftragten für EU-Angelegenheiten im Verein an. Immerhin sei selbst in Österreich eine Wasserspülung in den Toiletten bereits Standard. Selbst Internetanschlüsse seien schon gelegentlich anzutreffen.
Außerdem kündigte er an, bei nächster Gelegenheit seine derzeitige Lebensabschnittsgefährtin den übrigen Kameltreibern zu präsentieren. Diese Androhung nahm er allerdings nach massivem Protest der Generalversammlung schleunigst wieder zurück.

Kassenprüfer Fonz
schwärmt von einem Ausflug nach Südtirol, bei dem unbedingt auch ein Abstecher ins Wiener Rotlichtmilieu eingebaut werden müsse. Er stelle sich für die Organisation einer solchen Vereinsreise zur Verfügung, wenn er endlich  (und sei es als Reisewart) Zugang zum elitären Kreis der Vorstandschaft finden könne.

Das normale Mitglied Wolfgang Roglmeier  stellte fest, dass sich seine 100%-ige Fehlquote beim Freitäglichen Kamelstammtisch im Gromerhof  im vergangenen Jahr zumindest nicht noch erhöht habe und gelobte wie immer Besserung in dieser Hinsicht. Angedacht wurde die Bildung einer Fahrgemeinschaft mit den am weitest entfernten Treibern Gonzo und Tom, damit auch sie wenigstens von Zeit zu Zeit in den Genuss dieses Highlights kommen könnten.

Tankwart Josef 
beginnt seine Rede mit „Ja noo..“ , zahlt für diesen Fauxpas freiwillig 2 Maß und zeigt sich ernsthaft besorgt um das Wohlergehen derjenigen Kameltreiber, die nicht regelmäßig am Freitag betankt werden können . Denn , so seine Begründung, der Reservetank selbst eines Kamels ist nicht unerschöpflich und muss gelegentlich wieder gefüllt werden.

Nun wurde die Tagesordnung kurzfristig geändert, denn die Kässpatzen und der Salat rückten an und warteten darauf, verspeist zu werden. Nach einem großen Lob an die Küche eröffnete Kadi Schneider die Versammlung frisch gestärkt auf ein Neues.
Dem Schriftführer fällt zu diesem Zeitpunkt auf, dass Tom weder einen Stift in der Hand noch ein Blatt Papier vor sich liegen hat. Aus der Kombination dieser beiden Tatsachen schloss er, dass heute wohl keine Strafen verhängt werden. – Ein Irrtum, den er zu einem nicht allzu fernen Zeitpunkt am eigenen Leibe noch deutlich zu spüren bekommen sollte.

Für Punkt 19:12 Uhr war dann die Verlesung des Sportwartberichts, der der Versammlung aus dem abgelegenen Amerika zugemailt worden war,  vorgesehen. Referent Kadi konnte jedoch wegen des bereits beträchtlichen Dunstes im Konferenzraum das ihm vorliegende Manuskript nur schemenhaft erkennen und hüpfte kurzerhand wie eine Gazelle aus einem Fenster hinaus in die angrenzende Furtgasse, von wo aus er uns die Botschaft unseres Sportwartes Woiza hereinträllerte. Da nun aber die Akustik etwas zu wünschen übrig ließ, wurde dem Redner ein Mikrofon gereicht, so dass alle interessierten den Inhalt des Berichts bestens verstehen konnten.
Das Hauptanliegen des Sportwartes war wieder einmal ein eher politisches. Er ergriff unmissverständlich Partei für die Schihütten (Schiiten), die nach wie vor von den Amerikanern bombardiert würden, obwohl sie Mr. Bush doch gar nichts Böses angetan hätten. Die Amis hätten zwar keine Kamele, aber dafür Rindviecher in allen Schattierungen (braun, g’scheackat, weiß, gelb, usw.)

Der Bericht des ebenfalls verhinderten Jochan wurde wieder ohne Mikrofon und direkt im Versammlungssaal von Schriftführer Hassan verlesen. Jochan grüßte alle Kameliter aus dem schönen Saulgau in Oberschwaben, wo er sich gegenwärtig bemühe, sein lädiertes Knie wieder auf Vorder- bzw. Hintermann zu bringen um wenigstens den nächsten Kamel-Ehrenfreitag wieder würdig begehen zu können.

Punkt 5: Bericht des Präsidenten:
Wie den etwas enttäuscht wirkenden Worten des Präsidenten zu entnehmen war, seien die Unternehmungen der Kameltreiber im letzten Jahr relativ schwach ausgefallen. Eine rühmliche Ausnahme stellten allerdings diverse Umzüge seinerseits dar, bei denen ihm die Vereinsmitglieder dankenswerterweise zahlreich mit Rat und Tat zur Seite gestanden hätten. Als Anerkennung plane er ein Fest, bei dem u.a. auch Fisch der Firma Roglmeier gereicht werden solle.
Um 19:26 Uhr betritt Wiguel alias Wameru das Tagungslokal und bringt den Präsidenten mit seiner Frage: „Wo Isch d’Pam?“  auf die glorreiche Idee, selbige auf dem Händi in der Schweiz anzutelefonieren.
Die beiden Gesprächspartner führten eine rege Konversation, die durch diverse Zwischenrufe
und  -gesänge bereichert wurde.
Zusammenfassend kann der Inhalt des Gesprächs wie folgt dargestellt werden:
Der Busen der Pam wird wieder gestreichelt und wird, wenn auch langsam, wieder wachsen. Denn das Motto unseres Streichlers Willi , das da heißt: „Männerfinger ist der  beste Busendünger“  gilt ganz besonders auch für die Kombination eines Schwyzerischen Fingers mit einem Allgäuer Busen. Sollte allerdings bis zur nächsten Versammlung keine messbare Vergrößerung eingetreten sein, so behalte sich die Vorstandschaft vor, unverzüglich wieder unsere vereinseigenen Streichler auf die Höcker der Pam anzusetzen.
Für weiteren Diskussionsstoff sorgte der  2. Zuchtwart und Einreiter Herrmann, der zum einen wieder einmal durch Abwesenheit glänzte und zum anderen wohl auch noch heimlich geheiratet häbe. Von der Verhängung einer Disziplinarmaßnahme  wurde jedoch Abstand genommen, da das 2. Vergehen (Hochzeit an sich) schon Strafe genug darstelle.

Um 19:45 Uhr schloss sich eine 10-minütige Pinkelpause an, sodass pünktlich um 19:55 Uhr der Punkt 6 der Tagesordnung: Neuwahlen der Vorstandschaft (außer 1. ZW und Einreiter) in Angriff genommen werden konnte.

Die vier einzigen anwesenden  „normalen Mitglieder“ Wolfgang, Fonz , Udo und Astrid entlasteten die gesamte Vorstandschaft einstimmig und nominierten Herrn Wolfgang Roglmeier zum Wahlleiter, der als Antrittsrede zum Besten gab, zu dieser Zeremonie lieber eine Flasche Wein zu saufen, da ihm der Woiza it schmeckt und der Bock einfach zu schwach sei.
Die Neuwahlen sollten per Akklamation aber dafür mit Mikrofon durchgeführt werden.
Hier in Auszügen einige wichtige Wahlergebnisse:
Zum G’stanzlwart wird einstimmig wiedergewählt Franzl.
Erster Vorsitzender ist und bleibt einstimmig Kardan.
Ebenso deutlich setzt sich Alban obwohl er nicht anwesend ist (Hört,Hört!!!) als 2. Vorsitzender durch.
Kassier Matthias, sowie Erster Schriftführer und Dompteur Hassan werden ebenfalls einstimmig wiedergewählt.
Bei einer Enthaltung wird der bisherige Vereinswirt B. Stumpp vom Verein ausgeschlossen (Eine Begründung für diesen sehr harten Schritt ist dem Manuskript nicht zu entnehmen) (Anmerkung Kassier: Meiner Mitschrift, die sich nur auf Finanzthemen bezieht ist explizit zu entnehmen, dass B. Stumpp nicht ausgeschlossen wird!).
Auch das Tankwartteam wird in seiner bisherigen Aufstellung eindrucksvoll  bestätigt:
Erster TW ist Johann und 2. TW und Büttenredner in Personalunion ist Äppl.
Veterinär Rudan wird überzeugend in seinem Amt bestätigt.
Ebenso der 2. Schriftführer und Infowart Gonzo, der allerdings beim ersten SF für helle Aufregung dadurch gesorgt hatte, dass er sich selbst seine eigene Stimme verweigert hatte.
Diese eine einzige Gegenstimme bei der Wahl seines Stellvertreters hat Hassan emotional dermaßen erregt, dass die Versammlung sich gezwungen sah, dem Delinquenten eine Zwangsjacke anzulegen. Dass in dieser beengten Ausnahmesituation ein Mitschreiben des weiteren Versammlungsverlaufs für den Gefesselten unmöglich war, wird jedem Normalkameltreiber nördlich und südlich des Äquators einigermaßen einleuchten. Schon allein deshalb sei an dieser Stelle dem 2. SF ganz besonders für seine Arbeit gedankt, denn ohne das Vertrauen der gesamten Kameltreiberei auf Gonzos schriftführerische Fähigkeiten hätte es die Versammlung nie und nimmer riskieren können, den hauptamtlichen Protokollführer derart Schachmatt zu setzen.
Weitere Wahlergebnisse aus den verschieden Sparten:
Vereinskünstler und Chronist Pusan wird mit 2 Gegenstimmen im Amt bestätigt.
Köln-Beauftragter Latuske wird abgesetzt.
Tom wird als Chef der Nordischen Kameltreiberei einstimmig und als Diskussionsleiter mit einer gezwungenermaßen mündlichen!!! Gegenstimme des Gefesselten wiedergewählt.
Im Zuge der Diskussion, ob der Posten des Kamel-Steinwartes unbedingt besetzt werden müsse, plädierte u. a. Hassan für ein uneingeschränktes JA, da sonst in der kleinsten Krisensituation das totale Chaos auszubrechen drohe. Als warnendes Beispiel führte er relativ gefasst seine eigene momentan immer noch prekäre Lage an.
Die allgemeine Meinungslage innerhalb der Versammlung  schlug daraufhin dahingehend um, dass Wiguel sogar mit einer Doppelfunktion als Stein- und Zeugwart sogar eher noch unterfordert sei, beherrsche er doch mit Fahrradfahren, Schreiben und Kamele füttern mindestens drei für den Verein unerlässliche Fähigkeiten nahezu in Perfektion.
Bevor nun in dieser kitzligen Situation ein Wahlergebnis herbeigeführt werden sollte, gab Wameru seinen Rechenschaftsbericht über das vergangene Geschäftsjahr ab:
Zunächst entschuldigt er sich glaubhaft für sein zu spätes Erscheinen, bedankt sich für die Kässpatzen, hat dann jedoch schlechte Nachrichten: Es existiere leider immer noch kein Kamel aus Stein, er habe allerdings auch immer noch keine dringend benötigten Fotografien, die maßgeblich für die Anfertigung eines solchen Exemplars nötig wären. Aufgrund dieser Nachlässigkeit stellt er sich selbst als Inhaber dieses wichtigen Amtes in Frage. Da er aber ohne Mikrofon spricht und gegen den Richtung Unendlich steigenden Promille-Pegel der Versammlung quasi keinerlei Durchsetzungsvermögen besitzt, verpuffen seine Worte wie das Röcheln eines durstigen Kamels in der unendlichen Weite der Sahara.
Folglich bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als die Ämter des Stein- und des Zeugwarts zumindest auf kommissarischer Basis zu übernehmen.

Kameljäger Hugan wird bei einer Enthaltung im Amt bestätigt.
Auch Web-Wart Matthias nimmt seine Wiederwahl, wenn auch gezwungenermaßen,an.
Das bisherige Normalmitglied Udi darf getrost als Musterbeispiel für den Werdegang eines einfachen Kameltreibers angeführt werden. Hat er es doch unter der Parole „Vom Mitglied zum Präsidium“  zumindest geschafft, eine lebhafte Diskussion über den Namen seines angestrebten Vorstandspostens zu entfachen.
Schließlich wurde er zwar nicht zum Kamelrennbahn-Schneeschaufler gewählt, aber immerhin einstimmig als Kamel-Trampelpfadwart in die Vorstandschaft berufen.

Eine besonders tragische Tatsache wurde am Ende des Tagesordnungspunktes Neuwahlen der Vorstandschaft vom Wahlleiter Wolfgang festgestellt:
Indem, dass laut telefonischer Freigabe durch Bewährungshelferin Pam unser langjährig gesperrter, aber allseits hochgeschätzter Herr Alfons Schneider heuer erstmals für ein Amt in die Vorstandschaft wählbar gewesen wäre, dieser es aber vorgezogen häbe, im Nebenzimmer seiner wahren Leidenschaft, der Laberei nachzugehen, müsse sich der Betroffene halt für mindestens zwei weitere Jahre als normales Mitglied zufrieden geben.
Zum Abschluss dieses Tagesordnungspunktes gratulierte der Wahlleiter Wolfi dem Verein zu einer nach wie vor schlagkräftigen und beschlussfähigen  Vorstandstruppe und leitete gekonnt über zum

Punkt 7 der TO: Wünsche und Anträge

Dem ersten und dringendsten Wunsch des Ersten Schriftführers und Dompteurs nach Befreiung aus seiner Zwangsjacke wurde prompt entsprochen.
Der zweite Wunsch eines unbekannten Treibers nach einem Striptease der Wirtin auf dem Konferenztisch wurde dagegen abgelehnt.
Die Einrichtung eines Kameltreiber-Fischmarktes zur Aufbesserung der Kassenlage, wie sie vom Finanzminister Matthias angeregt wurde, konnte vom zuständigen Fischexperten nur zu absolut überteuerten Preisen befürwortet werden.
Präsident Kadi erwog die Durchführung einer Veranstaltung zugunsten eines wohltätigen Zwecks, wie etwa einen Kameltreiberstand auf dem Legauer Marktplatzfest.
Immernoch-Normalmitglied Alfons lädt die gesamte Kameltreiberei zum Käsfest am letzten Augustwochenende nach Lindenberg ein. Er zahlt sowohl den Kleinbus für Hin- und Rückfahrt, als auch die Übernachtung in der Hutstadt.
Mit diesen freudigen Aussichten wurde der offizielle Teil der Versammlung um 21:57 Uhr beendet und es folgte Punkt 8 der Tagesordnung: Gemütliches  Beisammensein, während dessen unter anderem das vorher erwähnte Handtaschenkamel für 17 Euro an Herrn Franz Kreil versteigert wurde.

Für die Vollständigkeit und Richtigkeit des Protokolls bürgt trotz seiner zeitweiligen Gefangennahme der Schriftführer Hassan in Zusammenarbeit mit seinem Stellvertreter Gonzo.