VDKL - Generalversammlung 2003
Protokoll über die
letztjährige Generalversammlung des
„Vereins der Kameltreiber Legau
n.n.e.V.“
am Karfreitag, dem 18.04.2004 im Gasthof Löwen in Legau
Indem, dass Kassenprüfer Alfons Schneider
gegenüber PM sein rechtzeitiges Kommen zweimal angekündigt hatte, er aber um
16:00 Uhr bei offiziellem Beginn der Versammlung immer noch nicht
anwesend war, eröffnete Präsident Kadi Schneider die Hauptversammlung 2003 ohne
seinen Bruder.
In die engere Wahl der am weitesten angereisten
Kameltreiber kamen diesmal Woiza aus der Pfalz, Pablo aus Argentinien, Tom, der
seinen Wirkungskreis Richtung Süden verlagert hatte und jetzt das
Autokennzeichen HX für Hansestadt Xanthen trägt und nicht zuletzt Gonzo, der
wieder einmal den beschwerlichen Weg aus der Österreichischen Hauptstadt in die
Allgäu-Metropole gefunden hatte.
Besonders willkommen hieß der Präsident den
ersten Lautracher Anwärter auf die Mitgliedschaft im Verein, unseren allseits
bekannten Udi. In diesem Zusammenhang nahm der Präsident eine kleine Änderung in
der Tagesordnung vor: Da der Kandidat bis zum Punkt 6 Neuaufnahmen höchstwahrscheinlich schon schlafen würde, wird dieser Punkt auf die Position
4,5 vorgezogen.
Die Ankündigung der traditionellen 10 Maß Präsidentenfreibier
veranlassten die Versammlungsteilnehmer zum Gesang eines „Wackeren Kumpan“ incl.
„Trinkfest und arbeitsscheu“. Die ersten 5 Maß rollten auch prompt sogleich an.
Die Verlesung des letztjährigen Protokolls durch Schriftführer Hassan
fand wieder einmal das uneingeschränkte Interesse aller Anwesenden. Beim äußerst
detaillierten Vortrag zum Thema „Kameltöten“ wird Tom erneut kreidebleich.
16:37 Uhr: Die nächsten 5 Präsidentenmaßen werden unter breiter Zustimmung
der Versammlung geordert.
16:45 Uhr: Zeugwart Schnuffan stellt
bereits zum 3. Male den Antrag auf eine Pinkelpause, wird jedoch zum 3. Male
überhört bzw. übergangen.
16:46 Uhr: Das Handy des Wirts klingelt , was Petrus zu der spontanen
Aussage veranlasst: „Des koscht a Moß!“ Winne meldet sich sogleich am Handy mit
einem unmissverständlich lauten „JA“ und bestätigt somit vor ca 25 Zeugen die
Forderung von Petrus.
Um 16:48 Uhr endet der Vortrag des Schriftführers unter tosendem Applaus,
bevor um 16:50 Uhr die erste genehmigte Pinkelpause stattfindet.
17:02 Uhr: Ein wichtiger Zwischenpunkt wird in die Tagesordnung
eingeschoben: Indem, dass Kadi beim Aufräumen seiner Wohnung auf einen
Ehrenteller zur Hochzeit von Peter und Andrea gestoßen ist, will er es sich
nicht nehmen lassen, diese Trophäe dem damaligen Hochzeiter innerhalb des
würdigen Rahmens einer Kameltreibergeneralversammlung zu überreichen. Da die Ehe
aber mittlerweile geschieden ist, dem Ehemann somit nur die Hälfte des Tellers
zusteht, andererseits die Ehefrau nicht anwesend ist und außerdem der Teller
nicht so einfach auseinandergesägt werden kann, werden an den betroffenen
diverse Vorschläge aus der Versammlung herangetragen:
1. Seine aktuelle Frau könne sich umtaufen
lassen
2. Der Teller könne übergraviert werden.
3. Das Geschenk könne als Mahnmal am
Kriegerdenkmal aufgehängt werden,
wobei noch offen sei,
unter welcher Abteilung der geeignetere Platz
wäre:
Heimkehrer oder Gefallene
Um 17:06 Uhr eröffnet der Kassier
den bunten Reigen der Berichte der Spartenwarte. Dem Kassenbericht konnte die
Versammlung entnehmen, dass praktisch keine nennenswerten Ausgaben getätigt
wurden und das aktuelle Vereinsvermögen bestehend aus Girokonto, Sparbuch und
Bargeld im Hosensack des Kassiers sich momentan auf ca. 1.500 € beläuft.
Unter dem Krisenpunkt „Säumige Treiber“ geriet auch diesmal wieder etwas
Aufregung in die Stimme des Kassiers. Dies hatte mehrschichtige Gründe:
1. PM wedelt mit einem 50-€-Schein, der die aufgelaufenen Beitragsschulden des
Treibers Gruber Franz annullieren sollte.
2. Bei diversen, teilweise sehr namhaften Treibern konnte auch heuer wieder kein
Bankeinzug getätigt werden, weil teilweise das Konto aufgelöst wurde oder
überhaupt kein Lastschriftverfahren veranlasst worden war.
Nahezu einstimmig wurde beschlossen alle säumigen Treiber, als da wären: Herrn
Winfried Schmid, Dr. Franz Jupp Gerwin, Dr. Rudolf Engelmayer, Herrn Berthold
Stumpp und Herrn Alois Notz zunächst nicht aus dem Verein auszuschließen ,
sondern dieselben vor den Kadi zu zitieren, die Beiträge bar einzukassieren und
angefallene Bankgebühren doppelt retour zurückzuverlangen. Der Antrag des
Kassiers auf generelle Aufhebung des Lastschrifteinzugsverfahrens zugunsten
einer Bareinzahlung jedes Mitglieds wurde jäh niedergeschmettert.
Der ausführliche Rechtfertigungsversuch von Alois Notz für sein Versäumnis stieß
auf gewisses Verständnis, da sich der 2. Schriftführer nun im Österreichischen
Nachbarland angesiedelt hatte. Er sicherte der Versammlung einen Anteil aus
seinem etwaigen Gewinn bei der Quizsendung „Wer wird Millionär?“ zu und bat die
Anwesenden um tatkräftige Unterstützung seines Gewinnvorhabens als Fans oder
Telefonjoker.
Um 17:30 Uhr ist das erste Fass Bockbier leer und während der nächsten
Pinkelpause droht Tankwart Äppl förmlich „auszulaufen“ und zugleich auch
seine ausführlich vorbereitete Rede zu vergessen.
Tom Bitter steht auf zu seinem Vortrag, ordert 2 Maß , singt das Lied
„Brennend heißer Wüstensand...“ und berichtet aus der Nordischen Kameltreiberei
über seinen Umzug, der ihm den Titel des weitest angereisten Treibers wohl
dauerhaft gekostet haben dürfte. Seine Schwester, die bis vor einem Jahr von
bestimmten Treibern noch massiv angebaggert worden sei, sie mittlerweile fest
verheiratet. Außerdem sei ab Ende Juli bereits mit Kamelnachwuchs zu rechnen.
Mit anderen Worten seine Schwester habe einen „Brota im Rohr“.
Auf seine persönliche Situation eingehend, gestand er in seinem
fortgeschrittenen Alter nun doch auch noch eine geeignete Lebenspartnerin
gefunden zu haben, die er der Versammlung am heutigen Tag zum Dinner zu
präsentieren gedenke.
Diese freudige Nachricht veranlasste die Versammlung spontan, die angebetete
Person bzw. das Mensch Astrid mit einer Freudenprozession aus ihrem Zimmer
abzuholen und der Versammlung zuzuführen. Da zu einer echten Prozession auch
Kreuz und Fahne gehören, wie Ex-Oberministrant Äppl zu berichten wusste,
ernannte man ihn selbst zum Vorreiter der Prozession, da er es laut eigener
Aussage momentan „sehr stark im Kreiz“ und zudem wohl bereits die größte
„Fahne“ habe.
Anfängliche Bedenken von Tom über die Richtigkeit dieser Aktion pulverisierte
Äppl mit dem Satz: „ Tom, wenn se di aushält, dann halt se uns leicht aus!!“
Während der 10-minütigen Wartezeit auf die Angebetete viel u. a. der Spruch.
„Frauen, die die Wimpern pinseln, meistens auch beim Pimpern winseln“
Eine Weisheit mit ganz anderem Niveau gab Jochan zum besten, die da hieß:
„Ein schäbiges Kamel trägt immer noch die Lasten vieler Esel“
Nach Ankunft der Prozession im Konferenzraum wird Astrid ,wie es Tradition ist,
zunächst dem Höckerstreichler vorgeführt und dann von der Frauenbeauftragten
unter die Fittiche genommen.
Die Neuaufnahme des Kandidaten Udi wurde an dieser Stelle zügig und einstimmig
durchgeführt, nachdem der Neutreiber weder beim Plädoyer noch beim
anschließenden Kreuzverhör irgendeinen Anlass zu irgendwelchen Bedenken
diesbezüglich gegeben hatte.
Zeugwart Schnuffan konnte auch diesmal wieder von der Planung einer
grandiosen Kutschfahrt berichten, die aber der schlechten Witterung zum Opfer
gefallen sei. Leider habe er es nicht geschafft, so kurzfristig eine Halle in
entsprechender Größe anzumieten.
Stallwart Andrian versicherte, in Südamerika mit dem Alpaka in näheren
Kontakt getreten zu sein, während das Bauvorhaben für einen Kamelstall momentan
etwas stagniere.
Da die neu in die Gemeinschaft eingeführte Astrid weder des Allgäuer Dialektes
mächtig noch mit den Gepflogenheiten einer wilden Kameltreiberherde vertraut
sein konnte, wurde beschlossen , ihr während der nächsten Pinkelpause das
letztjährige Protokoll zur Durchsicht zu überlassen, damit sie sich zumindest
einen groben Überblick über die Strapazen machen konnte, denen sich ihr liebster
Jahr für Jahr am Kamelfreitag unterzieht.
Als nächste Referenten waren nun die beiden Höckerstreichler an der
Reihe. Willi klagte über einen gewissen Mangel an Arbeit, zeigte aber
eindrucksvoll seine Fühler, mit denen er normalerweise seiner wichtigen Aufgabe
als Höckerstreichler nachkommt. Sein Kollege Leo beklagte, dass die
Höcker der Pam immer weniger und weniger würden und diese bald wohl nicht mehr
großflächig gestreichelt werden könnten.
Normalmitglied Jochan regte an, eine Spende von 1.500 € zur Erhaltung von
Pams Oberweite zu tätigen, da dieses Anliegen wohl im Interesse aller
kameltreibenden Völker diesseits und jenseits des Äquators liege.
Die Frauenbeauftragte Pam fühlte sich nicht willens oder in der Lage zu
diesem heißen Thema eine kompetente Äußerung zu tätigen. Dafür konnte sie in
ihrem Rechenschaftsbericht als Bewährungshelferin für Herrn Alfons Schneider ein
durchaus positives Resümee ziehen und befürwortete eine sofortige Aufhebung der
Vorstandspostensperre des Betroffenen. Da dieser aber heute durch Abwesenheit
glänze, werde ihm ein Limit gesetzt, das besagt, dass er bis um 18:00 Uhr für
irgend einen Posten kandidiert haben muss; anderenfalls verlängere sich die
Vorstandspostensperre um ein weiteres Geschäftsjahr.
Erster Zuchtwart und Einreiter PM, der
heuer wieder sein antizyklisches Wahljahr hat, stellte seinen Bericht unter das
Motto: „Wenn keine Arbeit da ist, muss man sich eine suchen.“
Demzufolge habe er zumindest theoretisch das
Problem des Kamelklauenbrandes gelöst, sich über die Errichtung einer
Kamelrennbahn in Weitenau ernsthafte Gedanken gemacht und das Gelände des
ehemaligen Postkellers als Trainingsgelände in Betracht gezogen. Dieses Areal
werde auch in Gemeinderatskreisen, in denen er ja nun mehr oder weniger
regelmäßig verkehre, von seinen Geländeformationen als geradezu ideal für unsere
Zwecke angesehen. Als nächste züchterisches Aufgabe werde er sich dem Problem
der Fehlsichtigkeit der Kamele besonders annehmen. Ansonsten wolle er seinem
Motto: P A C E treu bleiben, das er frei wie folgt übersetzt: Petrus
Als Camel Einreiter.
Zum Ende seiner Ausführungen streifte er noch
einen etwas traurigen Punkt: nämlich die Tatsache, dass durch Übersiedelung des
Sportwarts in die USA eine jahrelange, fruchtbare Zusammenarbeit zu zerbrechen
drohe.
Als Zeichen der engen Verbundenheit der beiden
Spartenwarte bestellten sie gemeinsam 3 Maß und einen Besen, weil se ja
zammkehrat.
Gstanzlwart Franzl ließ das abgelaufene
Vereinsjahr in Form einiger treffender Gstanzl , die sich traditionell wieder
einmal nicht im mindesten reimten, Revue passieren.
Um 18:56 Uhr standen dann die
Kässpatzen bereit, die nicht nur wegen ihres optischen Eindrucks als
durchaus kritikwürdig bezeichnet werden durften.
Um 19:23 Uhr wird unter den Augen und
Ohren des Gründungsmitglieds Roland Fladner die Versammlung wieder aufgenommen
und der Sportwart Woiza erhält das Wort.
Obwohl dem Redner offensichtlich ein
schriftliches Redekonzept vorliegt, hält er sich zunächst überhaupt nicht daran,
sondern lässt sich mit Tom auf eine Diskussion bezüglich seiner Schwester ein,
die laut Prophezeiung des Sportwarts spätestens in 7 Jahren wieder auf dem
Heiratsmarkt zu finden sei.
Wegen seiner Ausschweifungen vom Präsidenten
ermahnt, entgegnete der Sportwart: Ausspanna isch au a Sport.
Zum sportlichen Vereinsjahr merkte er dann an,
dass die in Leipzig geplante EM wegen akutem Hochwasser abgesagt werden musste.
In den ersten Qualifikationsrennen seien vor allem die Kamelias wie wild drauf
los geschwommen, hätten aber letztlich auf ungewohntem Terrain mit zu großen
Steuerungs- und Orientierungsproblemen zu kämpfen gehabt.
Auch die für 2002 in Texas vorgesehene WM konnte
letztendlich nicht stattfinden; Grund hierfür waren die zu harten
Einreisebedingungen, die selbst ein Kofi Annan nicht mehr aufzuweichen in der
Lage war.
Die Texaner hatten befürchtet, dass wir Europäer bis zu 500.000 Eiergeschosse
illegal einführen würden und somit auch eine unkontrollierbare Menge des
biologischen Kampfstoffes H2S ,das nach Verzehr derselben als Verdauungsprodukt
anfalle, sich als Dunstglocke über Texas ablagern könnte.
Um der drohenden Gefahr einer Verhaftung der
Kamele und deren Treibern aus dem weg zu gehen, habe er sich nach reiflicher
Überlegung entschlossen, auf eine Teilnahme zu verzichten. Das unerschütterliche
Vertrauen in die sportliche Fitness unserer Kamelschaft brachte daraufhin
Dompteur und Schriftführer Hassan auf den Punkt, der da sagte: „Ein Kamel, das
Handschellen trägt, hot immer no 2 Füaß frei!!!“
Auf der ISPO im letzten Jahr sei die steigende
Bedeutung des Kamelrennsports überaus deutlich geworden, habe diese aufstrebende
Sparte doch schon einen Anteil von über 20% des Ausstellungsgeländes belegt.
Besonders zu erwähnen seien die Vorstellung eines neuen, besonders
windschnittigen Kamelrennanzugs und neuartiger Ballettschuhe für Kamele, die den
Wüstenschiffen künftig auch den Weg an sämtliche Opern- und Theaterhäuser
eröffnen könnten.
19:50 Uhr: Äppl plädiert dafür, dass sein
Co-Tankwart Josef sich doch zukünftig als Kameldichter versuchen solle. Nach
diesem Vorschlag fühlt sich Gstanzl-Franzl passiv in seiner Sparte bedroht, da
dann zu befürchten wäre, dass das gereimte Wort auch in seine Gstanzl Einzug
halten werde. Außerdem weigere er sich strikt, ein Gstanzl aus dem Vorjahr noch
einmal genau so wieder zu singen.
Der Schriftführer Hassan scheint, aufgrund
dessen, dass er sein schriftliches Amt kurzzeitig abgegeben hat, völlig
losgelöst zu sein und besticht mit permanenten , sehr emotionalen Zwischenrufen.
Auch Hermann lässt sich von dieser Stimmung
anstecken und zündet einige Osterbomben wirft sie auch mehr oder weniger gezielt
in die Menge.
Tankwart Josef ist vor nicht allzu langer
Zeit Vater geworden und zahl aus diesem Grund 3 Maß.
Mitglied Wolfgang, noch immer ohne Amt,
Titel und Würden, meldet sich obwohl er eigentlich nichts zu sagen hat, trotzdem
zu Wort. So versuche er seine Besuchsquote zum wöchentlichen Stammtisch um
mindestens 100% zu steigern. Zum Thema 500.000 Eierbomben merkte er in Richtung
Sportwart an: Nimm doch 500.000 Fischeier, die sind wesentlich leichter zu
tarnen und einzuschmuggeln.
Schließlich erklärte er sich bereit, ein
Fischfest zu organisieren und auch den Fisch in der benötigten Menge dafür zu
spendieren. Äppl stellte sich spontan als Kartoffelsalatzubereiter und –sponsor
zur Verfügung, Getränke und Brot sollen aus der Vereinskasse bestritten werden.
Über die genaue Terminplanung und
Verständigungspolitik zu diesem Großereignis entsteht eine heftige Diskussion,
die der Präsident mit einem Machtwort beendet, indem er Wolfgang Roglmeier zum
Fischfestminister ernennt und alle Planungs- und Koordinationsarbeiten in dessen
Hände legt.
Das Abendprogramm eröffnete pünktlich um
20:15 Uhr der 2. Zuchtwart und Einreiter
Hermann.
Bereitwillig stellte er dem Verein die Nutzung
seines Grundstücks als Kamelrennbahn zur Verfügung, bot sogar die Nutzung der
Reithalle bei schlechter Witterung an. Mit dieser Aussage outete sich Hermann N.
aber in höchstem Maße:
Denn 1. gibt es für ein Kamel kein schlechtes
Wetter, sondern nur gutes oder schlechtes Bockbier
2. sind 60 m für ein Kamel keine
Entfernung und
3. gehört ein Kamel nicht in die
Halle, sondern in die Alpen.
Nach diversen verbalen Entgleisungen von
verschiedenen Seiten findet Hermann langsam seinen roten Faden wieder, fährt
sich ganz allmählich wieder auf seine Sparte ein und beklagt, dass Pam keine
ausgewachsenen Höcker mehr vorzuweisen habe , sondern allenfalls 2 Höckerli ihr
eigen nennen könne. Zum Ende seiner Ausführungen beweist er doch noch einen
Funken Fachverstand, indem er der Versammlung anschaulich den Ablauf eines 400-m-Hürden-Kamelrennens demonstriert.
Ein lautes 3-faches „S Kamel kutt“ besiegelte
die wiedergefundene Eintracht der gesamten anwesenden Kameltreiberschaft.
Kamelsteinmetz Wameru überbringt der
Versammlung schlechte Nachrichten: auch heuer könne er noch kein gemeißeltes
Kamel vorweisen, werde sich aber bemühen, demnächst ein Modell zu erstellen,
obwohl ihm alle fotografischen Unterlagen abhanden gekommen seien. Zur
Anfertigung eines Sparkamels benötige er allerdings möglichst ein liegendes
Muster, das in dieser Position die Höcker möglichst verführerisch präsentiere.
Über die Positionierung des Einwurfschlitzes lasse er noch mit sich verhandeln.
Die für 20:42 Uhr vorgesehene Pinkelpause
fällt kurzfristig aus, weil offensichtlich kein Bedarf vorhanden ist.
2. Schriftführer Gonzo entschuldigt sich
nochmals für sein Fernbleiben von der letzten Versammlung und versicherte der
Versammlung glaubhaft, dass ihm damals eine Teilnahme aus erogenen Gründen
völlig unmöglich gewesen sei. Er bat die Anwesenden um eine gerechte ,aber nicht
zu hohe Maßenstrafe und regte zugleich die Ernennung eines 3. Schriftführers an,
damit ein derartiger Engpass an Protokollisten nicht noch einmal entstehen
könne.
Just in diesem Moment kommt vom Wirt die
erschütternde Nachricht, dass nun das 2. Fass Bock zur Neige gegangen sei und er
fortan nur noch Bockbier aus der Flasche ausschenke.
2. Vorsitzender Alban begann seine Rede
brav mit „indem, dass“ und steuerte zielsicher auf die Kernaussage
seines Vortrags zu, die da hieß: „S Kamel kutt... von Süden“
Erster Präsident Kardan bedauerte den
Ausfall solch traditionsreicher Veranstaltungen wie Ball, Floßfahrt und
Weihnachtsfeier, lobte aber die nach wie vor rege Teilnahme der Treiber am
wöchentlich stattfindenden Stammtisch im Gromerhof zu Illerbeuren. Auch wenn
dort in absehbarer Zeit der langjährige Vereinswirt B. Stumpp nicht mehr tätig
sein werde, sei von der neuen Geschäftsleitung bereits das Signal für eine
Weiterführung der Happy Hour für Kameltreiber gesendet und wohlwollend empfangen
worden.
Unter dem Punkt Wünsche und Anträge, der
diesmal, man höre und staune, nicht vergessen wurde und sogar im
Originalmanuskript noch einigermaßen zu entziffern war, wurde beschlossen, dass
sowohl der Freibadverein als auch Schwester Herta einen Betrag von je 500 €
erhalten sollen.
Unerwartet aber dennoch zur Freude aller
Anwesenden konnte nun unter dem eigentlichen Punkt 6 der Tagesordnung :
Neuaufnahmen noch ein weiteres potentielles Neumitglied nach der erlassenen
Antrittsrede ins Kreuzverhör genommen werden. Auch Toms Freundin Astrid bestand
diese Prüfung mit Glanz und Gloria und darf sich nun mit Fug und Recht „Mitglied
des Vereins der Kameltreiber Legau n.n.e.V. – Kommunikationsbeauftragte bzw
Dolmetscherin für den Bereich Nord“ nennen.
Für die Neuwahl des 1. Zuchtwarts und Einreiters
stellten sich wie gewohnt wieder einmal die zwei Kandidaten PM und Hermann N. zu
Verfügung, wobei das Ergebnis diesmal eine klare Angelegenheit für den
Amtsinhaber darstellte: Er wurde mit lediglich 2 Gegenstimmen in seinem Amt
bestätigt, dankte für das Vertrauen und zahlte 2 Maß.
Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein
wurde weiterhin angeregt über interessante Themen diskutiert, wie z.B.:
Muss ein Kamelball wirklich organisiert werden,
um stattfinden zu können? Oder:
Darf sich ein Gstanzl wirklich nicht reimen,
wenn es eine nachhaltige Wirkung beim Zuhörer erzielen soll?
Eine schlüssige, endgültige Antwort konnte weder
auf die eine noch auf die andere, noch auf irgendeine ganz andere Frage
gefunden werden.
ENDE
Ottobeuren, im April 2004
Erster Schriftführer und Dompteur HASSAN
|